Der Skatepark in der Numbach, praktisch gelegen zwischen dem Café del Sol und dem Steakhouse Timberjack, erfreut sich großer Beliebtheit. Fast täglich treffen sich hier Kinder und Jugendliche, um mit Scootern und Skateboards ihrem Hobby nachzugehen. Kein Wunder, dass bei so viel Publikumsverkehr nach einer gewissen Zeit die ein oder andere Reparatur nötig wird.
Um den Skatepark wieder auf Vordermann zu bringen hat sich deshalb ein besonderes Team zusammengefunden. Die Idee dazu kam von Ralf Schumann, Einrichtungsleiter im Jugendzentrum BlueBox und zuständig für die Kooperationsarbeit des Vereins. Zusammen mit dem Jugend- und Grünflächenamt der Stadt Siegen und einem motivierten Team aus Jugendlichen haben sie dem Park ein Make-Over verpasst: Die Rampen wurden umgestellt und die Grünflächen in Ordnung gebracht. Blieb noch eine Aufgabe: Was tun mit den verwitterten Sitzbänken?
Der Plan: Eine neue Konstruktion entwerfen, auf die später dann witterungsbeständige und robuste Sitzflächen und Lehnen angebracht werden können. „Auf Grund mangelnder Ressourcen an Material und Werkzeug konnten wir die neue Konstruktion aber leider nicht selbst bauen“, erklärt Ralf Schumann, der glücklicherweise die zündende Idee hatte: „Mein Sohn Nils macht eine Ausbildung zum Mechatroniker bei Herkules. So kam ich auf die Idee, mit der Lehrwerkstatt der Maschinenfabrik Herkules und WaldrichSiegen Kontakt aufzunehmen und nachzufragen, ob die Auszubildenden nicht Lust hätten, an diesem Projekt mitzuwirken.“. Und die Idee kam gut an. In Absprache mit Geschäftsführer Marco Tannert stellten Ausbilder Ralf Pries und Matthias Damski kurzer Hand ein Projekt-Team aus Azubis zusammen, das eine Idee für eine Schweißkonstruktion als Unterbau für Sitzfläche und Lehne entwickelt und, basierend darauf, ein Modell baute, das am Ende der Prototyp für die neuen Bänke werden sollte.
Auf Basis dieser Konstruktion konnte ein weiterer Sponsor, Siegens größter Brettsportspezialist für Snowboards, Ski und Skateboards „Windsurfing Siegerland“ mit einer tollen Idee für die Sitzflächen ins Rennen gehen. „Ausgediente Snowboards eignen sich auf Grund des Alters und der Abnutzung vielleicht nicht mehr für eine Abfahrt, für eine kreative Weiterverarbeitung dagegen sind sie perfekt“, so Schumann. „So muss keins der Bretter in den Müll wandern. Ein echt cooler Blickfang der zeigt, dass bei diesem Projekt viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt wird.“ Nach wenigen Wochen Arbeit war es dann soweit. Am 16. September 2022 konnten die Bänke im Park endlich aufgestellt werden. „Unsere Auszubildenden haben nicht nur die Gestelle gebaut, sie sind auch für den Arbeitseinsatz und -ablauf hier auf der Baustelle selbst verantwortlich“, erklärt Ralf Pries. „Jeder Arbeitsschritt muss in der Gruppe umgesetzt und koordiniert werden. Nur so kann das Projekt zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden.“
Mit viel Liebe zum Detail und Engagement sitzt zum Schluss jede Schraube. Zwei der insgesamt drei Bänke stehen jetzt auf dem Gelände des Skateparks, versehen mit einer eigens angefertigten Widmungsplakette. Die dritte Bank folgt dann am Ende der kommenden Skisaison, wenn neue Bretter zum Upcycling zur Verfügung stehen.
Eine tolle Aktion, die am Ende mit viel Lob belohnt und einer deftigen Mittagspause einen schönen Abschluss gefunden hat.